Forum Kontrovers 2020

Forum kontrovers – Wald im Stress

Ein voller Gemeindesaal in Tenniken zeigte, dass wir den Nerv mit unserem Thema zum Forum kontrovers getroffen hatten. Über 70 Personen wollten von den Referierenden wissen, wie es dem Wald geht, wie sich die unterschiedlichen Nutzergruppen im Wald bewegen , welche Konfliktsituationen bestehen und wie man diese lösen kann. Auf dem Podium gaben dazu Nathalie Oberholzer, Inhaberin Umweltagentur ecoviva, Umweltbildung Naturforum Regio Basel, René Schenker, Sektionsleiter Trailnet NWCH , Hanspeter Stoll, Bürgerrat Liestal und Rolf Wirz, Vorstandsmitglied Jagd Baselland Auskunft aus ihrer Sicht. David Thommen, Chefredaktor der Volksstimme, moderierte den Anlass geschickt und gespickt mit aktuellen Fragen.

Naturgemäss war Ueli Meier, Vorsteher Amt für Wald beider Basel, der Meistgefragte, nicht zuletzt, weil der Sturm Sabine eben erst am selben Abend abzuflauen begann.

Generell waren sich die Referierenden einig, dass alle Nutzergruppen den Wald mit Sorgfalt und Respekt betreten und den Lebensraum weiterhin geniessen sollen. Der Wald wird bleiben, aber er wird sich wandeln; wie, das ist noch nicht klar.

Podium Forum kontrovers Wasser

Forum kontrovers – Geht uns das Wasser aus?

Ein Grossaufmarsch verfolgte zu Beginn der Veranstaltung in Buus aufmerksam die Erläuterungen zur Wasserversorgung von Christian Kaufmann, Gemeinderat Buus. Anschliessend verschob man sich für das siebte „Forum kontrovers“ in den Gemeindesaal Buus, welcher schliesslich bis auf den letzten Platz besetzt war. Gefragt waren vom Podium Antworten auf folgende Fragen: Welche Auswirkungen hat der Hitzesommer 2018 auf unsere Region? Wie gedenken Kanton und Gemeinden im Bereich der Wassernutzung und der Gewässergestaltung auf die Folgen des Klimawandels einzugehen? Welche Folgen hat die Zusammenlegung der Abwasserreinigungsanlagen für die Gewässer unserer Region?

Unter der Leitung von David Thommen, Chefredaktor der Volksstimme, diskutierten Fachleute über Strategien, Chancen und Risiken für unsere Landschaft, Landwirtschaft und Bevölkerung in Wasser-Fragen. Adrian Auckenthaler (Dr. phil II, Leiter Ressort Wasser und Geologie Bau- und Umweltschutzdirektion BL), Urs Chrétien (Projektleiter Kulturlandaktion Hase &co Pronatura Schweiz, ehem. Geschäftsführer Pro Natura BL), Christian Kaufmann (Landwirt und Gemeinderat Buus) und Simon Scherrer (Dr.sc.nat., Dipl. Geograph, Geschäftsführer Scherrer AG) kreuzten nach der Begrüssung durch Nadine Jermann, Gemeindepräsidentin Buus ihre Klingen.

Medienberichte der Volksstimme und der OBZ

und Fotoimpressionen

Forum kontrovers – Einheit statt Vielfalt?

Zu klein, zu gross und immer die gleichen Sorten – wir sprachen von Kirschen, Zwetschgen, Äpfeln, kurz von Früchten (und Gemüse) und den steigenden Anforderungen an ihr Äusseres. Auf dem Podium waren Jonas Inderbitzin (Sensoriker Agroskop Wädenswil) Maya Graf (Co- Präsidentin Hochstamm Suisse), Hansruedi Wirz (Mitglied Vorstand CH Obstverband), Heinz Jeker (Migros Basel). Die Referenten gaben Einblick in die Abläufe zwischen den Produzenten (Landwirtschaft), den Grossverteilern und den Kunden.

Das Mass aller Dinge sind oftmals die Verkaufszahlen: wird eine bestimmte Sorte oder Grössenklasse viel gekauft, gilt sie als gesetzt und wird von der Landwirtschaft so angefordert. So z.B. der Apfel Gala – obwohl er in Blind-Degustationen schlecht abschneidet.

Dass Grossverteilern aus logistischen Gründen Grenzen gesetzt sind, ist die eine Seite der Geschichte, dass auch von Seiten des Obstverbandes Sortenwahl und Fruchtgrösse mitbestimmt werden, die andere.

Den wenigsten KonsumentInnen ist bewusst, wie viele andere Sorten (noch) existieren, welche Schritte nötig sind, um eine „perfekte“ Frucht oder ein „ erstklassiges“ Gemüse zu züchten und zu produzieren und welche Einflüsse die Produktionsart (Plantagen/Hochstamm) auf Natur und Landschaft haben.

Was heisst denn „perfekt“ und „erstklassig“? Unterschiedliche Verwendungszwecke wie Tafelobst oder Kochobst sowie verschiedene Geschmacksvorlieben würden eine größere Vielfalt im Angebot wünschen lassen. Das ist wohl Terrain für die kleineren Produzenten und Vermarkter. Der Erhalt von Genen mit wertvollen Eigenschaften ist ein weiterer wichtiger Grund für den Erhalt der Sortenvielfalt. Schliesslich ist sogar das Landschaftsbild direkt betroffen von der Wahl einer Frucht im Laden.

Qualität – ein schwieriger Begriff, wenn‘s um Früchte oder Gemüse geht. Die Frage wurde aus dem Publikum rege diskutiert.

Im Anschluss genossen wir einen wunderbaren Hochstamm-Apéro von Posamenter.